ANDALUSIEN 2009
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Cordoba: Mezquita Auf einem römischen Janustempel errichteten die Westgoten eine Vinzenz-Kirche, die ab 748 als Simultanhaus für Christen und Moslems diente. Abd ar-Rahman I. kaufte 786 der christlichen Gemeinde die Kirche ab und baute innerhalb eines Jahres - durch den Einsatz vieler Spolien - eine Moschee mit elf Schiffen und zwölf Jochen (der gelbe Teil auf dem Plan). 832 - 852 wurde die Moschee nach Süden um acht Joche von Abd ar-Rahman II. erweitert (orange). Dessen Mihrab stand an der Stelle der heutigen Capilla Villaviciosa, also genau in der (damaligen) Mittelachse. Durch die Erweiterung unter Hakam II. erreichte der Bau seine endgültige Nord-Süd-Ausdehnung. Die letzte Erweiterung erfolgte unter Al-Mansur mit acht Jochen in Richtung Osten (rot). Am reichsten ausgestattet waren die Moscheetore nach Westen, weil davor der Alcazar des Kalifen, jetzt Bischofspalast, stand. - Nach der Eroberung Cordobas (1236) wurde die Moschee gleich als Kathedrale geweiht; 1258 begann die Umgestaltung des alten Mihrabs des 2. Bauabschnitts zur Capilla Villaviciosa, die christliche Hauptkapelle wurde. 1523 beschloss Bischof Alonso Manrique den Einbau einer neuen Kathedrale in die alte Moschee, was er gegen den Widerstand des Stadtrats von Cordoba durch die Unterstützung durch Karl V. durchsetzen konnte. Dieser Bau war im wesentlichen 1599 abgeschlossen. Vom Fluss her kann man die gewaltige Breite der Mezquita (134 m) überblicken. Die Westseite war dem Kalifenpalast zugewandt und deshalb besonders prächtig. Der heutige Glockenturm mit 69 m Höhe sitzt auf dem alten, 48 m hohen Minarett. Neben dem Glockenturm führt die Puerta del Perdon in den Orangenhof. Die Nordseite der Mezquita abends - und am nächsten Morgen. Dem Laien erscheint auch die Ostseite prächtig; es ist aber verdächtig, dass diese Seite in den Beschreibungen nicht erwähnt wird. An der Südseite fallen vor allem die dreistöckigen Blendarkaden auf. Vom Orangenhof hat man einen schönen Blick auf den Glockenturm, aber auch auf die Nordseite der Kathedrale. Durch den Eingang im Nordwesten gelangt man gleich in den frühesten (und dunkelsten) Teil der Mezquita. Erster Höhepunkt der Prachtentfaltung ist die Capilla Villaviciosa. Im Südwesten der Mezquita werden Bauteile der Vorgängerbauten gezeigt. Höhepunkt der Prachtentfaltung ist die Kuppel des Mihrab Nuevo, zu deren Ausgestaltung Kaiser Nikephoros II. Phokas aus Byzanz dem Kalifen seine Spezialisten schickte. Sie beendeten ihre Tätigkeit erst 971. In der Capilla del Cardenal befindet sich der Kirchenschatz. Im Südosten ist eine kleine Pfarrkirche eingerichtet, über deren Eingang sich das Wappen im Gitter befindet. An der Ostseite der Kathedrale kann man Tympana mit dem Passionsgeschehen entdecken. Auf einmal steigt ein lichter Raum aus dem Halbdunkel der Moschee empor, die Kathedrale des 16. Jahrhunderts. Die Vierungskuppel wurde erst 1617 eingewölbt. Das Langhausgewölbe überspannt unten einen Chorraum mit kostbarem Gestühl. Aus der Kathedrale kommt man zurück in den Moscheeraum Al-Mansurs, also in den Nordost-Bereich der Mezquita. |